Genre |
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Crime / Drama / Mystery / Thriller | Regie | | Anna Kendrick ... | Darsteller | | Anna Kendrick ... Sheryl | | Daniel Zovatto ... Rodney | | Nicolette Robinson ... Laura | | Tony Hale ... Ed | | Agent |
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Spreewurm |
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Wertungen | | 6 |
Durchschnitt | | |
| | Meine Wertung [Prognose] [Werten]
DVD-Erscheinungstermin: 07.11.2024
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Diese TV-Aufzeichnung nutzt Kendrick jedenfalls als wiederkehrendes Element in ihrer Inszenierung, doch bleibt unklar, welchen Mehrwert diese Einbindung tatsächlich für die Geschichte hat. Zwar bietet die Sendung eine makabre Note und eine bizarre Gegenüberstellung von Alltagsunterhaltung und Grauen, doch ein wirklich stringenter erzählerischer Zweck lässt sich nicht erkennen.
Neben diesen Sequenzen springt der Film in diversen Zeitebenen durch die Taten des Killers, doch auch hier bleibt fraglich, warum Kendrick diese Erzählweise gewählt hat. Die Zeitsprünge wirken mehr verwirrend als bereichernd, da man als Zuschauer oft mit der Einordnung des Gezeigten beschäftigt ist, anstatt sich auf die Geschichte einzulassen.
Die Spannung ist dabei durchweg subtil gehalten. Die Taten des Serienmörders werden nie explizit gezeigt, Gewalt bleibt angedeutet. Während andere Filme dieses Genres entweder durch explizite Brutalität oder eine besonders fesselnde Inszenierung überzeugen, bewegt sich Kendrick irgendwo dazwischen – und lässt mich letztlich unentschlossen zurück. Ein großes, mitreißendes Finale, auf das solche Filme normalerweise zusteuern, fehlt komplett.
Am problematischsten ist jedoch die Thematisierung toxischer Männlichkeit. Jede einzelne männliche Figur im Film wird in einem negativen Licht gezeichnet, tatsächlich jeder Mann verhält sich wie ein Arschloch. Das wirkt übertrieben und erschwert zusätzlich den Blick auf das eigentliche Thema des Films. Diese Tendenz wird noch verstärkt durch Kendricks eigene Rolle, die immer wieder Männer zurechtweist und dabei auch die Herzblatt-Show instrumentalisiert.
Unterm Strich bleibt The Dating Game Killer ein ambitioniertes, aber erzählerisch unausgegorenes Debüt, das sich nicht zwischen Thriller, Sozialkritik und Charakterstudie entscheiden kann – und gerade deshalb nicht vollständig überzeugt.