Pitch Perfect (US 2012)

Eigentlich ist "Pitch Perfect" spaßige und hörenswerte Unterhaltung. Die Drehbuchautoren erfinden zwar das Rad nicht neu - wissen allerdings, sich angemessen vor den Hughes-Vorbildern zu verbeugen.

Wenn die musiknerdige Hauptfigur jedoch einer anderen Person Geschmack und Fachwissen zuspricht, weil diese tatsächlich David Guetta kennt, ist das einfach unverzeilich. Okay, "Titanium" ist (vor allem wegen Sia) der einzige Guetta-Song, der auch für Personen, die eine Allergie gegen Kirmesbeats haben, hörbar ist. Aber meinem Empfinden nach ist es ähnlich überraschend als Student von David Guetta gehört zu haben, wie schon einmal diesen geheimen Nischenfilm über dieses sinkende Schiff (Name vergessen - müsste aber so ähnlich wie "Titanium" sein) wahrgenommen oder im Extremfall gar ein Snickers gegessen zu haben.

Einen weiteren Punktabzug gibt es für die vollkommen unnötige Kotzerei sowie den Erbrochenen-Schneeengel. Ansonsten aber -wie geschrieben- eine charmante College-Musikkomödie.

Also die Stimmen sind wirklich sehr gut und man swingt im Kinositz mit. Allerdings wäre der Film ohne Fat Amy null lustig, ohne die unmögliche Kotzerei wesentlich niveau voller und diese halb stumme Chinesin auch nur halb so lachhaft.
Man kann ihn sich mal angucken aber darf nicht zu viel erwarten. Am Ende ist er nichts anderes als die ganzen Sing-Sang und Tanzfilme.

Man nimmt die Serie Glee, bringt sie ins Kino und heraus kommen würde wohl ein kurzweiliger Film mit guten Gesangseinlagen, der keinen weh tut. Doch die Macher von Pitch Perfect wollten mehr und schufen ein Quasiremake des wunderbaren Breakfast Club und fliegen damit leider ziemlich auf die Schnauze. Obwohl sie während des gesamten Filmes von ihrem Vorbild predigen, haben sie dieses scheinbar nicht verstanden und verwursten das Ganze zu einem unglaubwürdigen Filmchen, bei dem Fäkalhumor groß geschrieben wird. Wer meint, dass Kotzfontänen lustig sind oder man in deren Überresten einen Kotzengel machen sollte, der ist hier richtig. Besonders der nervtötende Charakter der Fat Amy ist kaum zu ertragen und wären da nicht die immer wieder eingestreuten guten Songs und die extrem unterforderte, aber immerhin bemühte Anna Kendrick: Pitch Perfect wäre ein absoluter Totalausfall geworden.

Die FSK ist derzeit sowieso sehr fragwürdig - siehe Silent Hill (ab 16 Jahren!).

Bei Pitch Perfect würde 12 Jahre ausreichen, meines Erachtens.

Sister Act mit Fäkalhumor! Nach dem Trailer war ich mir nicht sicher, ob dieser Film auch für ein männliches, a capella-hassendes Publikum zu ertragen ist. Ich wurde überrascht.
Anna Kendrick, die ich sowieso sehr gerne sehe, und der Rest des Casts machen den Film wirklich sehenswert. Auch wenn einige klischeehafte Charaktere dabei sind, stört das nicht weiter. Der Humor geht teilweise sehr in Richtung „Tittenwitze“, eskaliert allerdings nie so, dass man sich als Zuschauer fremdschämen muss.
Die Synchro war ausbaufähig und fiel mir, vor allem zu Beginn, einige Male negativ auf. Im weiteren Verlauf gewöhnt man sich an die Stimmen und man muss ja schon froh sein, das die Songs nicht übersetzt wurden.
Pitch Perfect ist eine wirklich durchgehend unterhaltsame Popcorn-Komödie, die zwar zu wenig Neues für die ganz hohen Wertungsregionen bietet, aber dennoch wegen der hohen Gag-Dichte so manche Blockbuster-Komödie des Jahres in den Schatten stellt.
Noch ein paar Worte zur FSK: Gerade habe ich gesehen, dass die FSK den Film ab 0 freigegeben hat. Herzlichen Glückwunsch, mal wieder ein Zeichen das dieser Verein komplett unnötig ist. Meiner Einschätzung nach ist Pitch Perfect wegen des teils doch sehr deftigen Humors absolut kein Familienfilm.

Der Film ist genau das was es sein soll: Unterhaltung. Wer hier eine intensive Story erwartet ist fehl am Platz. Es ist ein Teenie Film und basiert letztendlich auf dem gleichen Aufbau wie die Tanzfilme: junge Charaktere mit mehr oder weniger Talent, Battles und ein wenig Story.
Und das Prinzip funktioniert hier bestens. Gute Darsteller, toller Gesang und ein wild durchgewürfelter Haufen an Personen.

SPOILER: Einzig allein der Szenenabschnitt wo die Mädels aufeinander losgehen und sich die eine "auskotzt" - auf die hätte man wirklich verzichten können SPOILER ENDE

Fazit: lockere Unterhaltung, gute Stimmen, gute Schauspieler. Für die Sneak perfekt. Für regulär annehmbar.
Ein grosses Plus am Film: Dadurch das die Mädelsgruppe so unterschiedlich und nicht "perfekt" ist, gewinnt der Film an Charme. Wenngleich der Humor manchmal unter der Gürtellinie durchrutscht.

Der Anfang des Filmes lässt furchtbares vermuten. Die Rahmenhandlung ist es auch: banal, amerikanisches Teenie-Niveau.
Die Umsetzung aber ist durchweg gelungen. Ein paar Charaktere sind sehr schön und lustig ausgearbeitet. Ich konnte mich zwar nicht mit ihnen identifizieren, aber sie waren doch irgendwie liebenswürdig, so dass ich von mir selbst überrascht war wie ich bei den A Capella-Wettkämpfen mitfieberte.
Dazu kommt noch ein schräger Humor, der für einige herzhafte Lacher des Sneakpublikums sorgte.
Fazit: Nette Unterhaltung, nicht mehr, nicht weniger.

Der Film lief gestern bei uns in der Sneak und stieß auf sehr geteiltes Echo. Während ihn einige noch okay fanden fiel er bei anderen, unter anderem mir, ziemlich durch.

Es gibt durchaus ganz nette Momente und auch einiges an Lachern aber insgesamt überwiegen doch deutlich die Fremdschäm- und "Oh Gott, wer denkt sich sowas aus?"-Momente.

Die Gesangseinlagen der, zugegeben nicht untalentierten, Schauspieler reißen es leider auch nicht raus.

Für mich nur 2 Punkte Wert. Das Zielgruppenpublikum (meiner Vermutung nach zwischen 12 und 14) dürfte den Film wohl deutlich besser bewerten.