Sliders (TV-Series) (US 1995)

Du meine Güte; halten die Macher ihre Zuschauer für Idioten? Es ist unglaublich wie bescheuert hier der Ausstieg zweier Seriencharaktere erklärt wird und mit welch miesen und billigen Mitteln die Serie für eine fünfte Staffel am Leben erhalten wird. Dass dies nicht funktioniert hätte sich eigentlich jeder denken können, denn so wurde diese Staffel nicht zu unrecht die Letzte der Sliders wurde. Der in den vorherigen Staffeln aufgebaute durchgehende Handlungsstrrang mit den Kromacs wird hier nahezu vollkommen vernachlässigt, so dass eine Rückbesinnung auf One-Shot-Episoden erfolgt. An die neuen Charaktere gewöhnt man sich dabei recht schnell, doch kann keiner einer Wade oder einem Arturo das Wasser reichen. Man merkt auch schnell dass den Machern die Ideen ausgehen, wirkt alles doch sehr ausgelutscht. Das Ganze mit einem Cliffhanger enden zu lassen war zudem auch nicht gerade die beste Idee, obwohl das Ende ja eigentlich absehbar war.

PS: Eine kleine Anmerkung muss ich noch zur deutschen Synchronisation machen, denn den Burger King in einen Brötchen König umzuwandeln ist schon eine kleine Kunst.

Zu Beginn der vierten Staffel war ich noch guter Dinge, schlägt die Serie nun doch eine komplett neue Richtung ein. Diese gefällt, gibt die grundlegenden Voraussetzungen für einen durchgehenden Handlungsstrang und ist durchaus als mutig anzusehen. Dennoch stoßen einige Dinge noch etwas ärgerlich auf, wenn unter anderem beispielsweise Maggies Atemproblem so gemütlich gelöst wurde. Nach einer Weile jedoch treten vermehrt wieder die One-Shot-Folgen in den Vordergrund, was zu den üblichen Qualitätsproblemen der letzten Staffeln führt. So werden die Highlights immer seltener und erst gegen Ende gibt es wieder ein paar Folgen die das Prädikat sehenswert verdienen. Dafür gefällt Kari Wuhrer von Folge zu Folge mehr und kann Sabrina Lloyd durchaus würdig ersetzen, während der Austausch von Rhys Davis zu O’Connell sich leider eher negativ bemerkbar macht. Eine Staffel noch und dann bin ich durch. Hoffentlich bekommt die Serie zumindest einen würdigen Abschluss.

Die ersten Folgen der dritten Staffel beginnen richtig gut und ich war guter Dinge, dass es jetzt endlich los geht... denkste. Irgendwie wird mir die Serie gerade etwas zu abgefahren und unglaubwürdig. Die Paralleluniversen sind zu abstrus und nur weil wir in diesen Welten sind muss es nicht gleich Vampire oder übersinnliche mystische Dinge geben. Das macht meiner Meinung nach die tolle Idee um die verschiedenen Welten kaputt. Gleiches gilt für den exzessiven Einsatz der Mittelalterfolgen, so dass diese neue Richtung eher Kopfschütteln verursachte anstatt zu unterhalten. Zur Mitte der Staffel gibts zudem einen Austausch im Cast: Kari Wuhrer durfte Johnathan Rhys-Davis ersetzen und macht an sich durchaus eine gute Figur, auch wenn das Gezicke zwischen ihr und Wades Charakter etwas nervt und der bislang für den Humor zuständige Professor Arturo schmerzlich vermisst wird. Aber es gibt auch Positives zu vermelden, so wird das Ganze immer düsterer, die Slider müssen auch mal fragwürdige Entscheidungen treffen und es kommt nicht immer zum standardisierten Happy End. Im letzten Drittel gibts sogar den ersten durchgehenden Handlungsstrang in dem die Slider einen Mörder jagen müssen. Dieser ist jedoch so peinlich inszeniert, dass diese Episoden den Folgendurchschnitt klar senken. Hoffentlich wirds bald wieder besser, sonst glaub ich nicht, dass ich die finalen zwei Staffeln noch durchstehe.

Also ich hab noch nie gesehen, dass man einen Cliffhanger so bescheuert auflösen kann, ist aber wohl wieder dem Studio geschuldet, das mit diesem nichts anfangen konnte und den Machern mal wieder alle möglichen Änderungen vorschrieb. So ist aus einem Bauchschuss plötzlich ein Schulterschuss geworden; man geht kurz zum Arzt und schon ist das Problem aus der Welt. Wichtig auch wieder auf eine Watching Order zu achten, da die Folgen wie schon in der ersten Staffel ziemlich durcheinander gesendet und das auf den DVDs beibehalten wurde. Aber zur eigentlichen Staffel: Es wird leider erneut viel zu wenig aus den Welten gemacht und es wiederholt sich einfach zu viel. Zudem finde ich es schade, dass ihre alter egos oftmals zu einflussreich in ihren anderen Welten sind. Dennoch gibts erneut ein paar Sprünge nach oben, bspw. die Folge in der die Sliders ihre mögliche Heimat wiederfinden oder die erste Begegnung mit den Kromags, die ja später mal den durchgehenden Handlungsstrang bilden werden auf den ich mich schon freue. So ist Sliders auch in der zweiten Staffel immer noch kein Heighlight, aber denncoh kurzweilig anzusehen.

Ich habe die Serie früher auf RTL immer gerne geschaut und mich daher auch schon auf das Auffrischen gefreut, da ich außer der Grundthematik, der Reise in parallele Welten, nicht mehr viel wusste. Nach Sichtung der ersten Staffel war ich etwas ernüchtert, jedoch schiebe ich einen großen Teil davon auf die Fernsehstudios. So kann ich nur jeden Zuschauer Raten sich im Internet nach einer Watching Order umzusehen, da sowohl auf den DVDs als auch im TV die Folgen komplett durcheinandergewürfelt gesendet wurden ... was schon blöd ist wenn eine Episode in einem Cliffhanger endet, der schon zwei Folgen zuvor aufgelöst wurde etc. Obwohl die meisten Folgen One-Shot-lastig sind ärgert es mich ungemein, dass ich das zumindest jetzt bei der ersten Staffel zu spät erkannt habe. Ansonsten bekommt der Zuschauer eine recht unterhaltsame Serie geboten, mit vielen tollen Ideen (meistens ist in den Parallelwelten nur ein geschichtlicher Fakt, wie ein Krieg anders ausgegangen und man sieht wie eine heutige Welt nach diesem Ausgang aussehen könnte) und Charakteren, die man schnell lieb gewinnt. Einzig dass jede Episode nach dem selben Modell aufgebaut wurde störte mich ein bischen, aber ich werde dennoch sicherlich eine weitere Staffel dran bleiben ... und dann in der richtigen Reihenfolge die Abenteuer der Slider erleben.

Natürlich mal wieder das ideale Konzept für eine Serie: Wie in Stargate muss man sich nicht auf eine Welt beschränken, sondern der Drehbuchschreiber kann nach herzenslust alles erfinden was ihm so einfällt. Und für den Zuschauer wird´s abwechslungsreicher.Trotzdem: Sliders ist für meinen Geschmack zu billig produziert und bietet auf Dauer zu wenig Abwechslung. Dazu ist auch die allgemeine Story nicht sonderlich gut und die einzelnen Epidsoden spielen oft an nur einem Ort. So hatte ich bisher nie das Gefühl, dass sie in einer wirklich anderen Welt gelandet sind. Schade um die Atmosphäre.