Rabbit-Proof Fence (AU 2002)

Als die Masse der Kinozuschauer in die sehnlichst erwartete, neugeladene "Matrix" geströmt ist, hat der australische Regisseur Phillip Noyce fast unbemerkt zwei Meisterwerke in die deutschen Kinos gebracht. Jeweils mit großer Verspätung kam der amerikakritische "quiet American" [mit herausragendem Michael Caine] und das Drama dreier kleiner Half-Castes [Kinder von weißen Männern und Aborigine Frauen], die von der Regierung aus den Armen der Mütter gerissen werden und daraufhin den Ausbruch aus dem Umerziehungslager wagen.

Die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte wird äußerst feinfühlig erzählt und wurde von Noyce stilsicher inszeniert. Immerzu die (bedrohliche) Musikuntermalung mit dem Didgeridoo und die weiten Bilder des australischen Outbacks. Immer dunkler wird die Beleuchtung der Szenen - denn die lange Reise nach Hause wird von vielen Hindernissen begleitet. Darstellerisch bieten vor allem die drei kleinen Mädchen Herausragendes. Aber auch Kenneth Branagh kann als oberster Regierungsbeamter äußerst kraftvoll aufspielen.

"Rabbit-proof fence" hätte sicherlich die Kraft und emotionale Stärke einer breiten Gruppe von Zuschauern zu gefallen - ohne aber auf die platten Gefühlsbeeinflussungen eines Hollywoodfilmes zu benötigen. Leider aber entscheiden sich die meisten immer gegen die unbekannten und wenig prominent besetzten Filme. Und so werden viele den hitzigen Heimweg der kleinen Mädchen wohl verpassen - was aber ein großer Fehler ist. Denn Noyce zum Nachdenken anregendes Filmjuwel ist ein Ereignis, das den kleinen Achtungserfolg in den Programmkinos hochverdient hat... 9 gemischte Punkte

PS: Guckt den Film jedoch niemals mit Freud-Anhängern. Diese könnten beim Titel zu den seltsamsten Interpretationen kommen [wie gestern bei mir geschehen]...

Eine schlichter und schöner Film.

Mir hat Rabbit Proof Fence auch ganz gut gefallen. Phillipp Noyce's ruhige Erzählweise weiß zu gefallen und auch die Darsteller können überzeugen. Weiter so Mr. Noyce!

Glaub ich dir gerne! Fand schon den stillen Amerikaner der vor ein paar Wochen rauskam sehenswert.

Ich muss hier mal Werbung für diesen kleinen Film machen. Philipp Noyce weiss auch noch in Matrix-Zeiten Geschichten zu erzählen, die wirklich interessant sind. Unbedingt anschauen!