Us (US 2019)

Adelaide Wilson, ihr Ehemann und ihre beiden Kinder verbringen Zeit in ihrem Ferienhaus, werden dort allerdings eines Abends von unheimlichen Gestalten belagert, die sich als ihre bösen Doppelgänger entpuppen...

So unglaublich viele Horrorfilme machen es sich einfach und spulen bloß die x-te Variation eines hinlänglich bekannten Schema-F-Szenarios ab - Jordan Peele hat bereits mit "Get Out" gezeigt dass er eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen darstellt. Auch "Wir" ist originell und besonders, dreht seine Spannungsschraube ohne billige Effekthascherei nach oben und die Inszenierung (plus die Musik/Sound Untermalung) sind über jeden Zweifel erhaben. Auch die Darsteller, allen voran Lupita Nyong'o, tragen insbesondere als ihre "Zerrbilder" zur gelungen gruseligen Atmosphäre bei. Dass die in den Ring geworfenen Ideen am Ende nicht alle stimmig zusammen kommen und sowohl Logiklöcher, die nicht zu Ende gedachte Auflösung und ein gewisser Twist für Punktabzug sorgen, ist wirklich schade. Nichtsdestotrotz hält der packende Film definitiv, was sein hervorragender Trailer versprochen hat.

Gegenüber "Get Out" ist Peeles nächstes Werk "Us" nochmal erzählerisch und inszenatorisch reifer, dazu mit bemerkenswert epischem Anspruch übers übliche "schlimme Dinge passieren einer Familie" hinaus. Sehr atmosphärisch werden dabei echte Urängste angegangen, ohne sich zu sehr auf billige Effekte zu verlassen. Dabei verliert dieses Werk leider aber auch etwas die Stringenz des Vorgängers, verzettelt sich etwas im Worldbuilding und wirkt dabei nicht immer ganz glaubwürdig. Die 7 Punkte sind locker drin, mehr aber leider knapp nicht.

Die erste halbe Stunde fand ich ganz gut. Danach wurde es langweilig, weil es entweder nur Action gibt oder die komische Story erläutert wird. Die Symbolik hinter der Story verstehe ich nur so halb und das obwohl ich mir nachher den Wikipedia-Artikel dazu durchgelesen hab. Der obligatorische Plottwist am Ende rettet da auch nix mehr

Was für ein Unsinn?! Handwerklich durchaus sehr gut gemacht, aber eine Story ist quasi nicht vorhanden. Lediglich eine Idee. Peele’s Versuch dem Ende noch eine tolle Auflösung hinzuzufügen geht auch gründlich schief, da er sich sehr einfach aus der Affäre zieht und sie nicht schlüßig erscheint. Es wirkt schon fast ein bisschen billig, wie er versucht den Zuschauer für blöd zu verkaufen. Die Hauptrolle mit Lupita Nyong‘o ist dagegen sehr gut besetzt. An Get Out kommt der Nachfolger aber nicht heran. Kategorie RTL2 Nachtprogramm.

Da ich im Vorfeld keinerlei Trailer gesehen habe und nur wusste, dass der Film von Jordan Peele inszeniert wurde, traf mich das erste Drittel komplett unvorbereitet und ich war geplättet von der dichten Atmosphäre, den beeindruckenden Bildern, der fantastischen Musikuntermalung und der creepy Prämisse. Die Darstellerriege, allen voran Lupita Nyong'o, spielt großartig und der Film ist über weite Strecken sogar überraschend witzig ohne dabei jemals seinen düsteren Ton zu verlieren. Im Mittelteil muss die Creepyness leider ein wenig den Actionmomenten weichen, aber spätestens im Finale hat mich "Us" wieder abholen können... auch wenn man schon nach gut einem Drittel des Filmes mühelos erahnen kann, was dem Mädchen auf dem Jahrmarkt zugestoßen ist. In meinen Augen eine clevere filmische Auseinandersetzung der "nature vs. nurture" Debatte, die nur im actionlastigen Mittelteil etwas schwächelt. Einer der Filme, bei denen ich mich schon jetzt auf eine zweite Sichtung freue um noch mehr entdecken zu können.

Die Atmosphäre von US ist fast durchwegs sehr beklemmend und die Story lässt einen (fast zu) grossen Interpretationsspielraum. Gerne wüsste man mehr über die Motive und wie es denn nach dem Abspann weitergeht. Die Auftritte einiger Schauspieler hätten etwas grösser ausfallen dürfen, damit man sich mehr für die Figuren interessieren würde und sie nicht blosses Kanonenfutter darstellen. Abgesehen davon ist Jordan Peele absolut im richtigen Genre gelandet und seine zwei bisherigen Filme können richtig überzeugen.

Dieser zweite Film von Jordan Peele enttäuscht mehr als er überzeugt. Ja, es gibt einige Elemente, die dem Horror-Genre zuzuordnen sind. Aber selbst die sind nicht so gut verarbeitet, so dass keine richtige Spannung aufkommt. Einzig die Hauptdarstellering überzeugt, da Sie ja zwei unterschiedliche Personen spielt bzw. spielen sollte. Aus meiner Sicht fällt der Film klar gegeüber ab. Muss man nicht unbedingt gesehen haben.

Der REGISSEUR Jordan Peele beweist erneut ein klasse Auge für das Horror-Genre. In seinen toll eingefangenen Bildern läßt er sein Cast, allen voran Lupita Nyong`o, den Zuschauern wahrlich einen Schauer über den Rücken laufen. Hier befinden sich die großen Stärken von "Wir": wenn schrecklich-schön schaurige Szenen mit klasse Musikuntermalung über den Bildschirm flackern.
Mein großes Problem habe ich hier allerdings mit dem AUTOR Jordan Peele. Denn obwohl Peele hier eine gute Idee für eine gute Horror-Geschichte hatte, so mogelt er sich letztendlich um zu viele offene Fragen herum, die mir als Zuschauer das Ganze einfach plausibler, nachvollziehbarer, bzw. unterhaltsamer erscheinen lassen. Unwichtiger Nebenfakt mal abgesehen, nämlich das die Haupt-Wendung bereits in einer Treehouse-of-Horror-Story der Simpsons verwendet wurde, läßt mich die Auflösung von "Wir" einfach mit zu vielen Fragen zurück, die es mir ziemlich schwer machen diesen Film gerecht zu bewerten. Denn einerseits liebte ich die Atmossphäre (abgesehen von einigen komisch platzierten Comedy-Elementen), die der Film aufbauen konnte, und Lupita Nyong`o ist wahrlich eine Offenbarung. Auf der anderen Seite macht die komische Auflösung bzw. Story des Films soviel kaputt, das am Ende nur ein "eher durchschnittlich" herausspringen kann. Hier habe ich einfach deutlich mehr erwartet.
Liebhaber von Peele`s "Get Out" können ja aber mal trotzdem einen Blick riskieren...

Genre ist am Ehesten: Horredy