Guardians of the Galaxy Vol. 3 (US 2023)

Auch in Volume 3 erleben wir mit den Guardians einen bunten Weltraumzirkus, der vor allem viel Witz und was fürs Auge bietet. Auch hier gilt wie immer: abschalten, nicht nachfragen, einfach hinnehmen! Viel Bumbum, wenig Geschichte. Im Vergleich zu Teil 1 & 2 ändert sich dies in der 3. Auflage allerdings ein wenig. James Gunn erzählt die Ursprungsgeschichte des schießwütigen Waschbären Rocket schön bodenständig und schafft es dabei sogar das Thema Freundschaft recht gelungen in einen Marvel Blockbuster zu verpacken. Da tauchen dann zwischen der ganzen Ballerei auch tatsächlich mal richtig emotionale Momente auf, was zum mitfiebern einlädt.
Nichtsdestotrotz feuert James Gunn auch hier wieder das gewohnte Superhelden-Effektfeuerwerk ab. 30 Minuten und eine überladene Weltraumschlacht weniger und man hätte ein schönes rundes Produkt gehabt. Insgesamt ist es aber mein liebster der drei „Guardians of the Galaxy“ Filme.

P.S.: Sah das cool aus?!

Um ihrem schwer verletzten Freund Rocket das Leben zu retten, müssen die Guardians einen ihm in der Vergangenheit implantierten Kill Switch deaktivieren und stoßen bei ihren Bemühungen auf den High Evolutionary, also den Mann der damals an Rocket Experimente durchführen ließ und der den Waschbären unbedingt wieder in seine Finger bekommen will...

Eigentlich braucht man zu diesem großen Finale der James Gunn Trilogie nicht viel sagen, denn er bringt genau die gleichen Bestandteile mit, die schon Teil 1+2 zu den besten MCU-Filmen überhaupt gemacht haben: Eine chaotische, liebenswerte, selbstironische Heldentruppe inkl. unglaublich toller Gruppendynamik, Gags und launige Sprüche im Überfluss, fetzige (Retro) Musik, großartige Action und eine gewohnt poppige, rundum gelungene Optik. Dazu ein absolut durchgeknallter, echt fieser Bösewicht und mit der Beleuchtung von Rockets Backstory einen krass emotionalen Anker, der zu Tränen rührt - was will man mehr? Nun, ich gebe zu dass der ein oder andere Gag weniger dem Film vielleicht gut getan hätte und ich muss auch sagen dass mir das Ende nicht so wirklich gefällt, aber das sind Kleinigkeiten. Die 2,5 Stunden Laufzeit habe ich Guardians 3 jedenfalls zu keiner Sekunde angemerkt.

James Gunns Schlußvorstellung im MCU bietet einen schönen Abgang für die Guardians, so wie wir sie kennen. Abgesehen von dieser Hommage an seine Helden-Truppe im All, schafft Gunn es nämlich gleichermaßen eine mitreißende, und betroffen machende Message im Film zu verpacken, nur um am Ende auch noch das Prädikat "Feel-Good-Movie" abzustauben.
Die Story vom 3ten Teil der Guardians ist dabei gar nicht so riesig angelegt. Anders wie beim letzten Ant-Man, der sich am Gewicht seiner Handlung schwer verhoben hat, so bietet man uns hier keine Universen-Rettung, implodierende Multiversen oder amoklaufende Planeten-Gottheiten. Hier geht es im Kern um das Leben eines Freundes, und was dessen "Familie" alles unternimmt um ihn zu retten. Das mag nicht so riesig spektakulär sein wie in den bisherigen Teilen der Reihe, bringt einem aber mehr als einmal ein wohliges Gefühl in der Herzgegend. Vielleicht auch ganz gut, das James Gunn nun gen DC abwandert, denn so bekommen unsere Helden noch ein schönes Abschieds-Geschichtchen auf einem Hochpunkt ihrer Beliebtheit.
Auch Volume 3 der Guardians of the Galaxy macht man also nix falsch. Da es doch eine Art Abschieds-Film ist, hätte man auch mal wieder etwas Mutiges wagen können, doch auch so ist die Wahl, Rocket diesmal in den Mittelpunkt zu stellen, ein Auslöser für tolle Figuren-Momente und eine bewegende Geschichte. Marvel muß sich nicht immer übertreffen um gut zu sein, manchmal kann ein Schritt zurück auch ein guter Schritt nach vorne sein...