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Toni Erdmann (DE 2016)


Genre      Comedy / Drama
Regie    Maren Ade ... 
Buch    Maren Ade ... 
Darsteller    Peter Simonischek ... Winfried / Toni
Sandra Hüller ... Ines
Michael Wittenborn ... 
Thomas Loibl ... 
Lucy Russell ... Steph
[noch 4 weitere Einträge]
 
Agent KarlOtto
 
Wertungen65
Durchschnitt
6.73 
     Meine Wertung
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DVD-Erscheinungstermin:
23.12.2016

Start in den deutschen Kinos:
14.07.2016



6 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

mountie
10.02.2020 03:16 Uhr
Ein trockenes Stück deutsches Programm-Kino, dessen Humor so überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge lag...
Auch wenn dieser Oscar-Nominee eine Menge Preise abgeräumt hat, und sich auch hier eine große Menge Befürworter dieses Films eingefunden zu haben scheinen, so muß ich leider feststellen, das dieser langatmige Mix aus Drama und Komödie mir viel zu lange braucht, um auf seinen Punkt, nämlich der Abkehr vom reinen Karriere-Menschen, zu kommen. Es vergeht allein eine ganze Stunde bevor der titelgebende Charakter des Toni Erdmann überhaupt zum ersten Mal erscheint. Doch auch danach wirkte das Ganze wie eine lose Aneinanderreihung von Szenen mit einem Fremdschäm-Faktor, den ich in dieser Intensität das letzte Mal bei Sasha Baron Cohens Borat-Film gefühlt hatte.
Absolut positiv waren die Darsteller, die in ihrer Natürlichkeit fast vergessen ließen, das es sich hier um Darsteller handelt, und auch die grundsätzliche Aussage des Films, die dem Zuschauer niemals aufgedrängt wird, ist durchaus ein Pluspunkt. Der Rest jedoch ist für mich ein 2 1/2 stündiges Fest der Langeweile. Kein Storybogen, keine sympathischen Figuren, keine interessante Geschichte. Deutsches Programm-Kino ohne richtige Geschichte muß nicht schlecht sein (siehe z. B. "Oh Boy"), aber Toni Erdmann bot für mich nichts, was mich erneut dazu bewegen würde 160 Minuten meines Lebens für eine erneute Sichtung zu opfern.
Fans des anspruchsvollen deutschen Kinos machen sich vielleicht lieber selbst ein Bild, für mich allerdings bekommen allein die engagierten Darsteller und die Grundaussage der Geschichte jeweils einen Punkt. Zu mehr kann ich mich nicht durchringen... Schade.
ayla
26.03.2019 17:41 Uhr
Es gibt tatsächlich so Filme, die bekommen Preise, und keiner weiß im Nachhinein wofür.
Mir war der Film echt zu blöd...

Mitunter sogar extrem nichtssagend und langweilig. Und das auf über 150 Minuten gezogen.
Nach einer Stunde, als der Vater als Toni Erdmann verkleidet auftaucht, dachte ich, es geht los.
Aber dann verliert der Film erneut an Tempo.

keine Ahnung, wieso der so hochgelobt ist.
Zu dem Thema gibt es einige deutlich bessere Filme.
Wenn schon ein Mann mit falschem Gebiss und Perücke, dann der Typ von Loriot mit der Nudel. Zudem ist sein Verhalten einfach zu zahm, weder wirklich verrückt noch witzig.
Die Annäherung an seine Tochter gelingt ja auch mehr durch die Zeit als durch sein Verhalten - und ändern muss sich die Tochter ja sowieso nicht.
Insgesamt ein langweiliger, seltsamer Film, deutlich zu lang (gerade die letzte Szene im Garten).

Mein Respekt gilt den Schauspielern, die diese Groteske mitmachen.

Ach ja: Die Whitney Houston Performance von Sandra Hüller war schon klasse!
Colonel
06.03.2019 16:17 Uhr / Wertung: 6 - Letzte Änderung: 06.03.2019 um 16:20
Mehr als Vater-Tochter Drama funktioniert der Film für mich als Porträt über eine spezielle Berufsgruppe. Der von der Realität entkoppelte Alltag eines Unternehmensberaters bzw. viel wichtiger, einer Unternehmensberaterin wird in mehreren Akten vorgeführt. Denn hauptsächlich wird hier gezeigt, wie die Hauptprotagonistin mit ihrem männerdominiertem Berufsbild und den eigenen hohen Erwartungen an sich selbst zu kämpfen hat, inklusive Lebenssinnsuche. Zwischen Chauvinisten und Präsentationsstress platzt dann auch noch der Vater unvermittelt rein, der aber gefühlt auch durch eine alte Schulfreundin, einen Bruder oder die Oma ausgewechselt werden könnte. Die etwas skurile Inszenierung hebt ihn etwas aus der grauen Masse der deutschen Filme hervor, jedoch ist dieses ausgezeichnete und etwas überbewertete Werk durchaus zu lang geraten und folgt keinem roten Faden. Was bleibt ist ein gut sezierter Verfall einer gestandenen Persönlichkeit, welche von Sandra Hüller überzeugend dargestellt wird.
Lowtzow
24.08.2016 15:09 Uhr / Wertung: 10
Perfektes deutsches Arthaus-Kino.
Eine Zeitung übertitelte ihre Kritik zu diesem Film "Über die Kunst des Weglassens". Das trifft es auf den Punkt. Die Schauspieler_inen dürfen hier wieder wirklich schauspielern, die Gedanken, der Plot wird allein durch die Mimik und Gestik der beiden Hauptakteure_inenn getragen.
Es wird nicht traurig geguckt und dann gesagt "Ich bin traurig". Für einige dürfte ein solches Seherlebnis mittlerweile zu anstrengend sein, da man gewohnt ist, dass einem sowieso alles wichtige mehrmals vorgekaut wird.
Hinter der "lustigen" Fassade ein todtrauriger Film, der einen auch noch Stunden, Tage, Wochen nachher berührt.

masterofmuppets
19.07.2016 13:20 Uhr / Wertung: 8
Melancholisch absurder Film.

Es geht irgendwie um den Sinn des Lebens oder so. Mehr kann ich nicht schreiben ohne zu spoilern.

Nicht der 100te Aufguss des üblichen Hollywood-Kochrezepts. Mal was anderes.
Sehr schöner, ruhiger und auch mutiger Film.
Vielseher
18.07.2016 19:02 Uhr / Wertung: 6

Im Nachhinein werde ich geringfügig auf den Inhalt eingehen, damit zumindest der eigene Text verständlich bleibt. Für diejenigen, die den Film noch (unbeeinflusst) sehen wollen, wird daher das Ende des Lesens vorgeschlagen.

Der Film wird nach meiner Ansicht völlig überschätzt, wenn die Menge der positiven Kritiken herangezogen wird, die seit Wochen veröffentlicht werden. Die Schauspielerleistungen sind zwar stellenweise sehr gut, was auch für einige Nebendarsteller (Henneberg, Anca [eine Entdeckung??], ...) gilt.

An einigen Stellen ist das Auftreten der Figuren dann jedoch sehr banal, albern und langweilig bis überflüssig (Nacktparty, Auftreten des Vaters dabei; Ostereiermalen, Handschellen, ...). Der Film wirkte auf mich wie eine Aneinanderreihung von einzelnen Gags, von den einige nicht einmal ansatzweise zünden. Andere gelingen und führten zum Lachen im Kino.

Der Handlungsverlauf bleibt zeitweise unklar (es fehlt einfach der straffe "rote" Faden). Offen bleibt, warum der Vater (Erdmann) sich immer schon am Ort der Ereignisse aufhält (Empfänge, Restaurant, ...), bevor seine Tochter dort ankommt und obwohl partiell Sicherheitspersonal am Eingang steht und die geladenen Gäste auf einer Liste "abharkt", auf die er eigentlich nicht stehen dürfte. Die dann dargestellte Idee mit dem "deutschen Botschafter" sehe ich einfach nur als inhaltlichen Blödsinn. Was das mit dem Gebiss im ganzen Film soll, erschließt sich auch nicht so richtig, zumal Erdmann nicht als Clown vor Kindern auftritt.

Die berufliche Tätigkeit der Tochter in Rumänien bleibt dagegen von weinigen Ansätzen abgesehen, einfach nur an der Oberfläche. Hier hätte noch eine recht ordentliche (Teil-)Story herauskommen können. Der Umstand, dass Erdmann seine Tochter permanent bloßstellt bzw. bloßstellen könnte, wird allenfalls kurz angerissen aber nie konsequent ausdiskutiert oder bis zum Ende durchgezogen.

Bei einer strafferen Handlungsführung wäre mit der Grundidee wohl schon etwas Brauchbareres entstanden. Es fällt auf, dass die Hintergrundmusik im Film nicht vorhanden ist; sie fehlt einfach. 162 Minuten sind eine recht lange Zeit.

Es bleibt zu hoffen, dass der angepriesene "neue deutsche Film" nicht auf diesem Weg weitergeht.



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