Barbie (US 2023)

Als Barbie anfängt sich zu verändern, ist ihr perfektes Leben in Gefahr und sie reist zusammen mit Ken in die reale Welt, um dort eine Verbindung zu ihrer "Besitzerin" aufzubauen. Doch als sie nach Barbieland zurückkehrt, ist nichts mehr so wie es einmal war...

Mein so ziemlich einziger Berührungspunkt mit der berühmten Puppe war bisher der immer noch geniale Song von Aqua - und der wird hier im Abspann ärgerlicherweise von dummem Rap übertönt. :/ Ebenfalls ankreiden muss ich dem Film seinen für meinen Geschmack teilweise zu albernen Humor und so manchen Handlungsnebenstrang, den man auch gut hätte kürzen (Chefs von MATTEL) bzw. rauslassen können (Barbie-Erfinderin). Oh und die lange Musical-Gesangseinlage ("I'm just Ken") passte zwar super zu den Oscars, hier hat sie mich aber genervt. Und doch: Allein die "2001"-Parodie am Anfang und das meisterhafte, quietschbunte Setdesign in Barbieland, welches die Spielzeug-Plastikwelt perfekt umsetzt - herrlich. Dazu die tolle Besetzung (schade dass Michael Cera und vor allem Ncuti Gatwa viel zu kurz kommen..), eine in weiten Teilen ganz nette Story um die Rettung von Barbieland vor dem Patriarchat sowie zahlreiche, teils selbstironische, gute Gags sowie die Einbindung der vielen bereits wieder vom Markt verschwundenen Barbie-Produkte (ich sag nur: kackender Hund ^^) lassen erkennen dass die Macher mit viel Liebe zum Detail zu Werke gingen. Kann man sich mal anschauen!

Dieser Film gehört eindeutig in die Kategorie: So blöd das er schon wieder gut ist. Viel zum Lachen und mit den Hauptdarstellern sehr gut besetzt. Sinn und Zweck des Films sei dahin gestellt und sollte auch nicht intensiv gesucht werden. Der Film nimmt sich selbst auch nicht zu Ernst und ist eher etwas für ältere wie für Kinder.
Als nicht Barbie Fan eine lustige Abwechslung zum Regenwetter.

Der Meta-Humor gefällt mir, er hat meistens gut funktioniert. Es gingen viele Lacher durch den Kinosaal. Und visuell ist der Film durchaus beeindruckend.

Die männlichen Figuren sind aber ziemlich eindimensional und dumm. Und gegen Ende des Films wird mir die Rede vom weiblichen Empowerment zu anstrengend, zu rührselig und irgendwie auch zu flach.

Insgesamt war der Film unterhaltsam. Am besten funktioniert er, wenn er seinen Meta-Humor "nebenbei" in Szenen und Dialoge einflechten kann.
Ob aber der Film irgendwas Positives zum Dialog der Geschlechter beitrag kann, glaub ich eher nicht. Denn die Barbie-Welt ist ja ziemlich grotesk (was der Film selbst ja auch anerkennt). Ebenso grotesk und grob geschnitzt ist dann auch die Darstellung des ganzen Gender-Themas.