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Beggars of Life (US 1928)

Bettler des Lebens (DE 1928)


Genre      Adventure / Drama
Regie    William A. Wellman ... 
Buch    Benjamin Glazer ... (Adaption)
Jim Tully ... (Story)
Julian Johnson ... (Romanvorlage ''Apache Rising'')
Darsteller    Wallace Beery ... Oklahoma Red
Louise Brooks ... The Girl
Richard Arlen ... The Boy
Kamera    Henry W. Gerrard ... 
Schnitt    Alyson Shaffer ... 
Musik    Karl Hajos ... 
Studio    Paramount Famous Lasky Corporation ... 
 
Agent Muckl
 
Wertungen3
Durchschnitt
7.33 
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5 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Caenalor
18.08.2009 16:31 Uhr / Wertung: 7 - Letzte Änderung: 18.08.2009 um 16:31
Caenalor
18.08.2009 16:31 Uhr / Wertung: 7
Zugegeben, vielleicht hätte ich dem Film mehr nachgesehen, hätte das Programmheft die Komödienanteile klarer deklariert. So bleibe ich aber dabei, dass er durchaus rund und gelungen war, aber mit einem anderen Ansatz (oder auch nur Detailarbeit in manchen Szenen, generell ist die Mischung durchaus nicht falsch) sein Potential besser hätte ausreizen können.
Gelohnt hat es sich aber auch so, ein sehenswertes Werk.
malleo
17.08.2009 18:16 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 17.08.2009 um 18:18
Enthält ebenfalls Spoiler.

Da muss ich Urdar aber mal widersprechen! ;)
Ich fand gerade die Besetzung der drei Hauptcharaktere (Oklahoma Red, the girl und the boy) äußerst gelungen. Beery gibt doch einen tollen rüpelnden Einzelgänger ab, der zum Schluss noch seine weiche Seite entdeckt. Das Mädchen gefiel mir auch sehr gut, wenngleich sie mir mit Kopfbedeckung ein wenig besser gefiel und Richard Arlen bringt durch sein trockenes Auftreten einen gewissen Ernst mit, der zugleich eine andere Art des Humors bedient (falls du das Programmheft zu den Stummfilmtagen parat hast, kannst du dir ja mal das Bild darin angucken, das hat doch wohl was witziges!).
Alles in allem würde ich den Film eher als Komödie oder als lustiges Road-Movie denn als Drama sehen, dann muss man sich auch nicht an den damals zeitgemäßen Slapstick-Einlagen stören. So richtig ernst wird er jedenfalls nie, da er im Grunde jede Konfrontation der Charaktere dazu nutzt einen Lacher an den Mann zu bringen.

Was die musikalische Begleitung angeht, da muss ich dir aber Recht geben, das Timing war des öfteren daneben.

Die "stummen Dialoge" fand ich auch nicht weiter störend, eher sogar ganz abwechslungsreich, da sie einem erst klar machen, wieviel unnützes Zeug in heutigen Filmen so gebrabbelt wird. Natürlich war es dadurch nicht möglich genau zu wissen, was da gerade gesagt wird, da die story-relevanten Dinge aber betafelt wurden finde ich das unproblematisch.

Fazit: Beschwingliche Landstreicher-Kömodie mit einem tollen Cast. 8 Punkte.

P.S.: Ist ja toll, dass sich hier auch Leute finden, die sich zu Stummfilmen äußern!!
Caenalor
17.08.2009 18:14 Uhr / Wertung: 7
Enthält keine Spoiler

Auch ich war leicht enttäuscht. Vor allem war der Komödienanteil auch mir deutlich zu hoch, längere Spaßeinlagen brachten die Handlung oft zu stark zum Stocken und spülten das dramatische Potential weg.
Auffällig war sicher die Dialoglastigkeit, aber ich habe keine großen Probleme mit zwischentitellosen Gesprächen, sind sie gut geführt, wie es hier der Fall war, sind Inhalt und Atmosphäre stets klar. Eher waren einige philosophierende Texte der männlichen Hauptfigur schon zu lang.
Außerdem hätte die Liebesgeschichte deutlich geschickter angegangen werden können, nicht unbedingt subtiler, aber doch weniger direkt und linear.

Der Film hat aber auch eindeutige Stärken. So wirken die Bilder oft sehr realistisch und stimmungsvoll, insbesondere die Eisenbahnszenen. Louise Brooks spielt für Stummfilmverhältnisse bemerkenswert natürlich und erarbeitet sich damit die Sympathie des Publikums. Auch die anderen Darsteller überzeugen, Wallace Beery ist nur etwas zu deutlich im Komödienmodus, hat aber dennoch auch richtig starke Szenen.

Fazit: Ein spannendes Szenario mit gutem Handlungsgerüst, das sein dramatisches Potential teils verschenkt, durch die gute Optik und Darstellerleistung aber gerettet wird. 7 Punkte.
Urdar
17.08.2009 17:38 Uhr
Enthält Spoiler

Beggars of life, ein Klassiker mit Louise Brooks, endlich befreit von der 16 Millimeter Rolle.
Lange Zeit war wurden viele gewünschte Vorführungen dieses Films dadurch verhindert, dass ausschließlich Rollen im 16mm Format vorlagen doch das hat nun ein Ende: Umständlich wurde der Film auf 35mm umgefilmt, wenn auch nicht mit dem besten Ergebnis, aber besser so, als garn icht.

'Beggars of life' handelt von 'the Girl' gespielt von Brooks, welche als männlicher Hobo getarnt auf der Flucht vor der Polizei ist, unterstützt von 'the Boy' Richard Arlen.

Der Film erzählt um Grunde eine klassische und schöne Geschichte der Selbstfindung und dem Weg dorthin und romantisiert Nebenbei das Dasein amerikanischer Landstreicher, das garantiert nicht so schön war wie es in dem Film herüberkommt. dabei verschenkt der Film Jede Menge dramatisches Potential, in dem das Ganze komischer rüberkommt, als es dem Film gut tut.
Es fängt Bereits früh an, nämlich mit den Ersten versuchen des Mädchens auf einen Zug auf zu springen, das mit Slapstickartigem Gestus scheitert, wobei irgendwie immer wieder untergeht, das sie sich dabei den Fuß angeknackst hat. Auch ist der ganze Character des 'Oklahoma Red' ein Problem, da er viel zu komisch rüberkommt oder gar ausgelegt ist. Seine 'Gerichtsszene' und die anschließende Prügelei ist zwar urkomisch, aber das tut dem Film nicht gut, denn es zerstört die ganze zuvor aufgebaute Dramatik und Problematik darüber, das das Mädchen als Solches aufgefallen ist, und das inmitten einer Horde von Männlichen Landstreichern. Das der Film eigentlich nicht zu Feige ist, die daraus folgende logische Problematik anzuschließen hatte eigentlich bereits der Anfang gezeigt, in dem das Mädchen ihren Ziehvater in notwehr tötet, weil dieser sich an ihr zu vergreifen versucht, ist aber dort irgendwie weniger Konsequent und verkomödiert das ganze bis ins Bodenlose, einzig Richard Arlens 'boy' schafft es immer wieder die Dramatik ein wenig zu retten, auch in den eher komischen Szenen, in dem er der Komik vollkommen unpassend, aber der eigentlichen Dramatik angemessen handelt.
Unterstützt wurde dieses Gefühl von der Begleitung von Stephen Horne, die nicht das übliche Niveau hatte und oft nicht die Stimmung der Bilder traf und oft das Timing verpasste, insbesondere sein Klaviereinsatz war nicht so gut wie sonst, die Querflöte hingegen war eigentlich gut.
Ein Weriters Problem war, das viele der Dialoge stumm blieben, sprich nicht mit Zwischentafeln genannt wurden, meistens wurde aus einer Antwort oder der Szene klar was gesagt werden musste, aber halt eben nicht immer. Allgemein war der ganze Film für einen Stummfilm sehr Dialoglastig, vielleicht damit auch ein Vorbote des Tonfilms, da er die Notwendigkeit Zeigte, das manchmal einfach mehr gesagt werden musste, als das man in einem Stummfilm ohne Unterbrechung es Flusses darstellen konnte.

Damit bleibt unter dem Strich ein guter, aber nicht herausragender Film, der sehr viel Potential dadurch verschenkt, als das es sich so anfühlt als könne er sich oft nicht zwischen Drama und Komödie entscheiden, sowie eine wirklich schnuckelige Louise Brooks, zumindest wenn sie gerade nicht die Mütze auf hat, mit der sie sich tarnt. 7 sich herumtreibende Punkte.

ps: dies ist die zweite Version des Textes, die ursprüngliche Fassung hat mein Browser gefressen und ist wegen des javasskript Dings nicht mehr zu rekonstruieren gewesen, hoffentlich hat dies der Qualität meiner Ausführungen keinen Abbruch getan.

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