Short Cut to Hollywood (DE 2008)

Ganz im Gegenteil zu meinem Vorredner ist dies hier für mich der wohl mit Abstand schlechteste deutsche Film der letzten Jahre.
Wenn es das Ziel von Jan Henrik Stahlberg war seine Message durch optische sowie (vor allem) akustische Folter zu übermitteln, so ist ihm das durchaus gelungen. Aber nicht alles, was bewusst "schlecht" und amateurhaft dargestellt wird, ist gleich Satire und nicht alles, was einfach nur übel aufstößt, ist direkt schwarzer Humor.

Jan Henrik Stahlberg - für mich der Uwe Boll des alternativ denkenden Kinos.

Wohl der mit Abstand beste deutsche Film der letzten Jahre! Nachdem Jan Henrik Stahlberg schon mit Muxmäuschenstill eine gelungene Satire geschaffen hatte, treibt er es hier auf die Spitze. Der Film handelt von drei Deutschen, die nach Amerika gehen um berühmt zu werden. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht um beachtet zu werden und sogar vor Selbstverstümmelung und fingierten Attentaten (herrlich übrigens wie die Deutsche Presseagentur hier auf das virale Marketing des Filmes reingefallen ist ;) ) machen sie nicht halt. Dabei ist der Film von grundauf böse, zeigt keinerlei Mitleid und stellt die Showbranche und deren Zuschauer auf humorvolle Art und Weise an den Pranger. Das ist dabei durch die Bank lustig, sehr innovativ inszeniert und dank der kultigen Figuren auch zu keinem Zeitpunkt ermüdend. Der einzige kleine Kritikpunkt ist das Auflösen der Lovestory, aber ansonsten einfach nur herrlich böse und für jeden zu empfehlen, der schon Free Rainer mochte ... allerdings mit der Warnung, dass das Ganze hier nochmal ein ganzes Stück weiter auf die Spitze getrieben wird und sicherlich den ein oder anderen zu radikal vorkommen wird! Für mich ganz großes deutsches Kino ... und wie immer haben Abspanngucker deutlich mehr vom Film.

Die DPA ist auf das virale Marketing des Filmes reingefallen:

http://meedia.de/nc/details-topstory/article/bluewater-anschlag--regisseur-blamiert-dpa_100023167.html?tx_ttnews[backPid]=23&cHash=4af0546d27

Hinzufügend zu Pariah würde ich das Ganze noch als Karrikatur der absurden Ausmaße der männlichen Midlife Crisis interpretieren.
3 deutsche Männer, die keinen Sinn in ihren langweiligen Leben sehen, und deswegen mit ihren wahnwitzigen Ideen in die USA ziehen, um dort auf fragwürdige Weise berühmt zu werden.

Der Film an sich konnte schon unterhalten, aber es war definitiv kein Streifen, für den man Geld ausgeben sollte. Genauso schmerzhaft wie die blutigen Szenen und die Dummheit der Typen ist auch das gesprochene Englisch... bzgl. dieser 3 Punkte muss man echt die Zähne zusammenbeißen!!

So komme gerade aus der Sneak.

Der Soundtrack ist grauenhaft. Der Film an sich eine Übertreibung des immer ekligeren, "krasseren" Reality TVs. Die letzte Barriere menschlicher Sensationslust wird gebrochen. Und dem Zuschauer in allen Einzelheiten dargestellt.

Interessante Story und auch recht gute Schauspielerische Leistungen.

Ein Wort, das den Film beschreibt: Schmerzhaft!