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Before the Devil Knows You're Dead (US 2007)

Tödliche Entscheidung (DE 2007)


Genre      Crime / Drama / Thriller
Regie    Sidney Lumet ... 
Buch    Kelly Masterson ... 
Darsteller    Philip Seymour Hoffman ... Andy
Ethan Hawke ... Hank
Albert Finney ... Charles
Marisa Tomei ... Gina
Aleksa Palladino ... Chris
Amy Ryan ... Martha
Michael Shannon ... Dex
Rosemary Harris ... Nanette
Studio    Linsefilm Ltd. ... 
Unity Productions ... 
 
Agent wonderwalt
 
Wertungen228
Durchschnitt
6.06 
     Meine Wertung
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DVD-Erscheinungstermin:
12.09.2008

Start in den deutschen Kinos:
10.04.2008



19 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Master Thomers
08.04.2010 22:59 Uhr / Wertung: 6
Was mich an Sidney Lumet stets fasziniert, ist seine unglaublich souveräne - um nicht zu sagen, simple - Inszenierung, die seine Werke schmückt, wie die letzte Krone, die man einem Meisterwerk aufzusetzen vermag. Teils erscheinen seine Filme kammerspielartig, sei es durch den Einsatz von sehr statischer Kameraführung, oder auch durch den begrenzten, bühnenhaften Raum in dem sich quasi der gesamte Film abspielt, wie zum Beispiel in 12 Angry Men oder Murder on the Orient Express, doch trotz dieser theaternahen Atmosphäre, räumt man ihnen auch eine filmische Daseinsberechtigung ein. Völlig zurecht, da Lumet es versteht sich auf die charakterliche Entwicklung zu fokussieren, und das mag auf engem Raum einen noch eindrucksvolleren Effekt haben, als in einem aufwändiger konstruierten Geschehnis, das sich einer nicht chronologischen Erzählung bedient.

Hank und Andy sind Brüder, die unabhängig voneinander in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Der eine ist geschiedener Vater, der mit der Zahlung der Alimente im Rückstand steht und im Moment keine feste Einkommensquelle aufzuweisen hat. Der andere hat sowohl einen Job als auch eine Ehefrau, unterschlägt jedoch regelmäßig das Geld des Unternehmens um seine Kokain-Sucht zu finanzieren. Zusammen hecken sie einen Plan aus, der ihre Probleme lösen soll. Einen Überfall.

Lumets Regie ist auch in Before the Devil Knows You're Dead deutlich spürbar, glänzt durch den hohen Realismusgrad und treibt die Darsteller zu Höchstleistungen, doch die übliche Souveränität fehlt. Es scheint fast, als ob sich Lumet selbst dazu gezwungen hätte, etwas Unkonventionelles aus dem Hut zu zaubern, doch dabei wirkt das ganze Projekt etwas ungeschickt, ja fast krampfhaft. Der ganze inszenatorische Kniff der verschiedenen Zeitachsen nimmt sich selbst die Spannung, indem er eingeschlagene Richtungen bereits andeutet, bevor er die Zeitschiene letztlich wechselt und die Handlung vorantreibt. Doch das ist wohl ein Problem, mit dem man bei einer Verstrickung eng verlaufender Handlungsstränge rechnen muss. Zum Glück zeigt sich der Cast so spielfreudig, dass man zwischenzeitlich über regietechnische Makel hinwegsehen kann. Besonders die zwei Schauspielgötter Hoffman und Finney spielen sich im Minutentakt gegenseitig an die Wand, was alleine Before the Devil Knows You're Dead schon sehenswert macht. Trotzdem muss ich Lumets Frischling als Enttäuschung betrachten, und hoffe, dass er in Zukunft wieder etwas mehr zurück in Richtung kammerspielartige Inszenierung schreitet.
blingblaow
17.01.2009 16:05 Uhr / Wertung: 7
Obwohl die Story von "Before the Devil Knows You're Dead" eigentlich gut gestrickt und mit der kühlen, nüchternen Art passend inszneiert ist, fehlte für meinen Geschmack ein mitreißender Spannungsbogen. So stand ich völlig außen vor und konnte mit keinem einzigen Charakter mitfühlen. Teilweise war mir die Geschichte und die Zusammenführung der einzelnen Versatzstücke auch etwas zu konstruiert. Höhepunkte blieben weitgehenst aus und man wusste oft schon vorher wie die Handlung verwebt ist und auf welches Finale der Film zusteuern wird. Die darstellerische Leistung des Casts allerdings ist klasse und die schon mehrmals genannte Marisa Tomei hatte auch mich schnell um den Finger gewickelt. Eine Wertung über 7 Punkte allerdings hat dies nicht zur Folge. Vielleicht geben ich dem Streifen im O-Ton nochnmal eine Chance, den tristen und herabziehenden Stil allerdings hatte "Requiem for a Dream" beispielsweise auf Grund des imo hier fehlenden Mitreißfaktor deutlich besser drauf.
Colonel
11.01.2009 22:26 Uhr / Wertung: 8
Ein starker Charakterfilm mit sehr starken Schauspielern. Trotzdem kamen für mich zu viele "worst case" Szenarien auf einmal vor, so dass es teiwleise etwas unglaubwürdig wurde. Jedenfalls treibt aber gerade dieses krass geschriebene Buch die Figuren in diesem Film durch viele aufeinander folgeende Umstände in den Zerfall, was durchaus sehr spannend zu beobachten ist. Der ruhige und etwas verschachtelte Erzählstil gefällt ebenfalls. Anschauen lohnt sich!
RPS
27.07.2008 14:12 Uhr
Die Höhen des Films wurden von meinen Vorrednern schon aussreichend beschrieben, wäre er nicht Stellenweise so langatmig gewesen, hätte ich auch 9 oder gar 10 Punkte gegeben!
masterofmuppets
28.06.2008 21:18 Uhr / Wertung: 6
Deprimierendes Drama über die Beteiligten an einem missglückten Überfall.
Eigentlich eine Charakterstudie und kein Thriller, da es eigentlich nicht um eine spannende Handlung, sondern um die Beweggründe und Handlungen der Antagonisten (Ich habe keinen Protagonisten entdeckt :)) geht.
Handwerklich und schauspielerisch erste Sahne, mir persönlich zu langatmig.
DerHannig
26.05.2008 19:00 Uhr / Wertung: 9
Ich kann mich den Vorrednern wonderwalt und KeyzerSoze nur anschließen. Ein sehr intensiver Thriller dank einwandfreier Charakterzeichnung und großartiger Schauspieler; allen vorran natürlich Hoffman. Wo Hawke`s Darstellung manchmal vielleicht ein bisschen "over-acted" wirkt, glaubt man bei ihm jeden Atemzug. Sicherlich ist die Handlung des gesamten Films ein absolutes worst-case-szenario, trotzdem ist er dramaturgisch einwandfrei, bleibt auch noch nach dem überübernächsten Schicksalsschlag absolut glaubhaft. Und auch die gelegentlichen Längen bzw. Wiederholungen haben mich kein bisschen gestört. Auch wenn`s im Großen und Ganzen nichts weltbewegendes ist, ein hochspannend inszenierter Thriller ist er allemal.
gimmy167
25.05.2008 20:15 Uhr / Wertung: 2
So leid es mir tut , ja :-)
Aber zum Glück ist Geschmack verschieden und eventuell wird dem Film auf Dvd nochmal eine Chance gegeben.
wonderwalt
25.05.2008 18:51 Uhr / Wertung: 9 - Letzte Änderung: 25.05.2008 um 18:52
KeyzerSozes Kommentar gibt es wenig hinzuzufügen. Ein großartiger Thriller, der mit Szenen aufwarten kann, die einen einfach umhauen. Allein das Gespräch zwischen Albert Finney und P.S.H im Hinterhof ist meisterhaft inszeniert. @gimmy167: Bist Du sicher, daß Du diesen Film meinst??
KeyzerSoze
03.04.2008 11:49 Uhr / Wertung: 10 - Letzte Änderung: 03.04.2008 um 12:02
83 Jahre hat Sidney Lumet inzwischen auf dem Buckel, 5 Oscarnominerungen als bester Regisseur vorzuweisen und den Gewinn der Statue 2005 für sein Lebenswerk. Und nachdem es in letzter Zeit eher ruhig um den ehemaligen Weltklasseregisseur geworden ist, zeigt er im hohen Alter erneut dass er zu den Besten seines Faches gehört. Unterstützt wird er dabei von einem vor Tragik und Boshaftigkeit strotzendem Drehbuch, das keine Kompromisse eingeht und den glaubhaften moralischen Abfall seiner Figuren perfekt einfängt. Doch das gnadenlose Drehbuch ist nicht der alleinige Grund weshalb Before the Devil Knows You're Dead ein absolutes Meisterwerk ist, denn auch die Besetzung spielt sich die Seele aus dem Leib. Neben dem einmal mehr überragenden Philip Seymour Hoffman gefällt der gegen den Strich besetzte Ethan Hawke in seiner wohl besten Filmrolle; dazu beweist Marisa Tomei, dass sie auch mit 43 Jahren noch alle Männer um den Finger wickeln könnte und wenn diese Leistungen dann von dem unglaulich starken Albert Finney nochmals übertrumpft werden schlägt jedes Filmherz höher. Dies gipfelt sich in der großartigen Inszenierung Lumets, die man der Einfachheit halber im Grunde nur 8 Blickwinkel in gut nennen könnte. Wie in genanntem Film wird auch hier immer wieder zurückgespult und das Geschehen aus der Sicht der anderen Charaktere gezeigt, doch im Gegensatz zu 8 Blickwinkel ist dies hier aufgrund der interessanten Figuren und den intelligent gewählten Unterbrechungen hochspannend anzsuehen. Da das Ganze auch noch eine klasse Musikuntermalung zu bieten hat und in einem großartig geschriebenem und inszenierten Finale abschließt kann ich hier guten Gewissens die volle Punktzahl für ein eindrucksvolles Meisterwerk vergeben.
Thanatos
02.04.2008 23:02 Uhr / Wertung: 7
Ich kann eure schlechten Meinungen über den Film nicht nachvollziehen. War gerade eben in der Sneak und fand den Film doch recht unterhaltsam, sicherlich zieht er sich oft etwas hin aber wenn man gefallen an der Story und der Erzählweise gefunden hat, ist er garnicht mal so übel. Von mir gibts 7 Punkte. Ganz gut eben ;-)
gimmy167
20.03.2008 12:21 Uhr / Wertung: 2
Gestern in der Sneak gesehen und ..

OH MEIN Gott , was war denn das ??
Wie in aller Welt kann man einen Film mit einer solchen Schauspielerriege so dermaßen in den Sand setzen wie hier geschehen.Gefühlte 4 Stunden lang , und ich hatte das Gefühl , dass man jede Szene (auch wenn unötig) ungeschnitten in diesen Film reingezwengt wurde. Ich habe ja generell nicht gegen Stories die aus mehrerem Sichtweisen mehrmals erzählt werden , aber bitte nicht so dass man wirklich 6 mal die gleiche inhaltliche Leere erzählt kriegt, ohne neue Erkenntnisse zu gewinnen. Ausserdem hat keine einzige Handlung irgend späteren Sinn wie man eventuell vermuten würde , alles plätschert nur so vor sich hin. Sogar der Score ist selten langweilig und monoton. Dialog und Storygetriebene Filme hab ich eigentlich gerne , aber das hier war einfach 2 Stunden NICHTS.
Dafür gibts bei mir 2/10 P ( die nur den Schauspielerische Leistung sind) für den bis jetzt schlechtesten gesichteten Film 2008.
KeyzerSoze
18.03.2008 11:53 Uhr / Wertung: 10
Wundert mich dass er hier so schlecht wegkommt. Fast jeder spricht vom besten Film der Regielegende Lumet seit langem ... der Trailer macht neugierig und auch der IMDB-Wert sowie der RotenTomatowert haben mich eigentlich auf einen sehr guten Film hoffen lassen.
beacher409
17.03.2008 23:50 Uhr - Letzte Änderung: 17.03.2008 um 23:51
Fast schon schlecht! 4 Pkte für einen verpfuschten Abend! Wenn der Film je auf DVD rauskommt, dann vielleicht in einer Version als "Bonus", ohne Rück- und Vor-sprünge ... dann könnte (nachdem der Cutter noch ein paar Ungereimtheiten ausgebügelt hat) der Film ein mittelmäßiger Kurzfilm werden. Siehe Momento! Story ist nicht schlecht, aber die Regie ???!!!??? Na ja, wenn Ihr die Wahl habt ... es gibt soooo viele andere Filme die einen Abend wenigstens ansatzweise lohnen!
PS: Den Juden fand ich Klasse!
daywalker2.0
16.03.2008 17:09 Uhr
ok, ich oute mich, mein vorschlag ist ne Zeile aus dem Kirchenlied "von guten mächten wunderbar geborgen" und die wörtliche Übersetzung des Originaltitels.
mal ernsthaft: wieviele Filmtitel gibt es, die irgendwie das Wort "tödlich" enthalten. Finde es dadurch schon schwieriger manche Filme zu unterscheiden. In den nächsten Wochen läuft neben "Tödliche Entscheidung" z.B. auch "Ein tödlicher Anruf" an.(Original: "One missed call")
Glaub das wär echt noch ein Job für mich...
Filmtitelübersetzer ;-)
Aber wenigstens haben sie, wie ich eben gefunden habe, den Originaltitel als Untertitel hintenangestellt. Das ist doch annehmbar
RPS
15.03.2008 17:48 Uhr
Naja, wäre grammatikalisch nicht vereinbar ;)
daywalker2.0
15.03.2008 16:57 Uhr
weiß nich, was wäre so verkehrt an:
"...bevor der Teufel merkt du bist schon tot"
h03hn0r
15.03.2008 01:35 Uhr
ja was willst du machen? also dass sie den Titel 1zu1 einfach übernehmen war recht unwahrscheinlich und ne Wort für Wort Übersetzung hätte sich auch recht schief angehört im Deutschen. Ist wohl ähnlich schwer zu übersetzen wie "Eternal Sunshine of the Spotless Mind", und von daher darf man sich nicht wirklich beschweren über "Tödliche Entscheidung". Hätte durchaus schlimmer kommen können...
delacroix
15.03.2008 00:00 Uhr / Wertung: 7
Ob der deutsche Verleih, das mit der Metapher gewusst hat? (@erster Kommentar)
Ich glaube nicht weil die deutsche Uebersetzung mal wieder total daemlich ist.
h03hn0r
20.12.2007 18:02 Uhr
Aus Geldnot kommen die Brüder Andy und Hank auf die Idee den Juwelenladen von ihren Eltern auszurauben - doch plötzlich geht alles schief... Before the Devil Knows You're Dead ist ein aufwühlendes und teilweise auch sehr spannendes Drama, in dem Größen der Schauspielkunst aufeinandertreffen und bei dem der wunderbare Sidney Lumet hinter dem Regiestuhl platznahm. Was mir besonders gut gefallen hat, war der Rhytmus dieses nicht-linearen Films, da man immer abwechselnd aus einer von 3 Sichtweisen das Geschehen sieht und die Höhepunkte dennoch sehr gut dosiert sind bis zum bitteren Ende. Deswegen erinnert mich der Film auch an Reservoir Dogs, nur dass hier mehr Drama-Elemente im Vordergrund stehen. Der Titel des Films spielt übrigens darauf an, dass man nach dem Tod vielleicht eine Weile im Himmel verbringen kann, bevor der Teufel merkt, dass man tot ist - eine Metapher, die einiges in diesen sehr gelungenen Film wiederspiegelt.

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