Coriolanus (UK 2011)

Dass man Shakespeares Dialoge wunderbar in die heutige Zeit versetzen kann hat uns Baz Luhrmann mit seiner wundervollen Romeo und Julia-Verfilmung eindrucksvoll bewiesen. Nun versucht auch Ralph Fiennes in seiner ersten Regiearbeit sein Glück und liefert dabei einen tollen Ensemblefilm, der mit ein paar wenigen Ausnahmen durchaus funktioniert. Das größte Problem ist ganz klar wie schnell sich das Volk doch von einer Sekunde auf die andere zu allen Möglichen überreden lässt. Diese arg naive Darstellung mag damals womöglich in die Zeit gepasst haben; hier wirkt das mitunter eher albern. Ansonsten bekommt der Zuschauer vor allen Dingen Darsteller geboten die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben; man könnte fast meinen, dass Fiennes den Film nur inszeniert hat um sich selbst so in Szene setzen zu können, dass er schon jetzt als ein aussichtsreicher Kandidat für die Oscars 2012 gelten dürfte. Auch das weitere Cast steht dem nur wenig nach; herauszuheben noch Vanessa Redgrave, die vor allen Dingen im Finale ihr großes Talent unter Beweis stellen darf. Inszenatorisch ist das Ganze solide; zu gefallen wissen vor allen Dingen die actionlastigen Kriesszenen, während einem das recht apokalyptisch wirkende Setting eher kalt lässt. Wer Shakespeare und dessen Worte mag dürfte kaum umher kommen Coriolanus eine Chance zu geben. Sicherlich gibt es hier und da einen holprigen Moment, aber man wird durch die hervorragenden Darsteller locker entschädigt.